Nachdem ich so viel Gutes über das „… said the butcher to the cow“ gehört habe, war es nun endlich so weit gekommen um das Restaurant am Opernring auf Herz, Nieren und Burger zu testen. Ist ja nicht so, dass es Wien an neuen Burgerläden mangelt, aber die sprechende Kuh wollten wir schon länger besuchen.
…said the butcher to the cow – Ja was denn?
Also hinein ins Restaurant und gleich die erste Überraschung: Du kennst das sicher, das Restaurant halbleer, aber aus gastronomischen, organisatorischen oder „Monk`schen“ Beweggründen sitzen alle Gäste in einem Eck der Lokalität. Mag seine Gründe haben, gefällt mir aber überhaupt nicht. Freie Sitzplatzwahl in einem Restaurant ist mir lieber als die AUA Variante, bei der die Reihen A – F, G – I, etc. ausgerufen werden.
Soll so sein, der erste Eindruck ist dennoch recht ordentlich. Das Interieur ist minimalistisch und aufs Wesentliche reduziert. Das Motto mit dem Metzger und der Kuh spiegelt sich an den Wänden und in der Menükarte wieder. Jetzt werde ich das Gefühl nicht los, dass Wolf Haas seine Finger im Spiel hatte. Als ob der Hader der Metzger wäre und in seiner unverwechselbaren Art der Kuh flüstert: „Du lebst eh net lang!“ Du kennst den Brenner sicher, der traut sich der Kuh schon seine Meinung zu sagen.
Ich bestellte ein Bier, das recht flott daher kommt, ein wenig zu warm ist und in einem – jetzt halte dich fest – IKEA Glas (Made in Russia) serviert wird. Jetzt habe ich nichts gegen die Russen und die Schweden, aber in der Gastronomie ist es ja nicht so, dass vernünftige Biergläser in Fort Knox gelagert werden.
Da gibt es gutes Fleisch!
Auf ein Surf & Turf im Door No. 8
Clocktower – Ein Stück USA bei Wien
Pancho – Unser liebster Mexikaner
Gut, jetzt ans Eingemachte, weil wegen den Gläsern waren wir nicht im …said the butcher to the cow. Meine Wahl fiel auf den Bacon Cheeseburger (einer von dreizehn) der mit € 10,8 zu den preisgünstigeren Burgern gehört und mit Cheddar, Speck und Röstzwiebeln serviert wird. Eine Honig – Senf Sauce (offensichtlich selbst gemacht, aber nicht erwähnenswert) und ein Caesar Salat gesellen sich als Beilage hinzu. Den Salat gibt es als Vorspeise mit Parmesan, Speck und Croutons. Als Beilage zum Burger fehlen diese Zutaten gänzlich. Der Salat wäre aber dennoch nicht zu retten gewesen und blieb bei allen Gästen reichlich über.
Der Burger ist geschmacklich in Ordnung, das Fleisch auf den Punkt Rosa aber die glücklichste Kuh habe ich dann nicht erwischt. Das Sesambrötchen ist leider eine Spur zu trocken. Alles in allem ist der Bacon Cheeseburger eher Durchschnitt als obere Klasse und der Preis macht es auch nicht besser. Da haben wir im Door No. 8 schon einen besseren Burger zwischen den Kauleisten gehabt. Jetzt musst du dir vor Augen führen, dass es auch Burger für über €23 gibt.
Da ist zwar ein Meeresgetier oben drauf, aber für das Geld gibt es an vielen Plätzen viele gute Steaks. Auch der Bacon Burger und der Chicken Teriyaki Burger (mit Fries) wurden von uns durchschnittlich bewertet. Jetzt lässt sich über Geschmäcker streiten und das ist auch gut so! Solltest du das …said the butcher to cow dennoch besuchen?
Ja, aber vielleicht lieber wegen des Gins, den es in über 30 – facher Ausführung im Restaurant gibt. Oder wegen des New York Cheesecakes, der durchaus zu überzeugen wusste. Auch die Menükarte in ihrem – zugegeben – eigenwilligen Stil sorgte für den einen oder anderen Schmunzler. Lieber wäre es uns aber gewesen zu sagen „Jetzt ist schon wieder was passiert“, nämlich dass wir einen tollen Burger hatten. Der Brenner flüstert der Kuh aber wohl immer noch Nettigkeiten ins Ohr.
Alles in allem ist die Story nett aufgezogen und der persönliche Touch mit den vorgestellten Metzgern in der Karte sind etwas Anderes. Die Produkte überzeugten uns aber leider nicht. Dafür waren das Servicepersonal nett und flott bei ihrer Arbeit.
Web: …said the butcher to the cow
Adresse: Opernring 11, 1010 Wien